über kommen

für Arthur Rimbaud

wenn die arbeiter (die angestellten)
die fabrikhallen (die büros) verlassen
geht wieder /unbemerkt
ein sonniger tag zu ende
lassen sich die männer und frauen nicht
an den ufern der seine [se:n] nieder
sondern fallen
in ihre fernsehsessel (in die balkonstühle)
soziale netzwerke
säuseln smart aus den phones arbeiterlieder
(angestelltenlieder)
über die liebe über gott
und die welt /unbedeutende? gegenden
zwischen zwei atemzügen zwei augenaufschlägen
eines glücks /nicht existent!
rauschen vor dem haus die autos
und in der ferne irgendwo
die grüngestorbenen wälder
die feldfluren die flusswasser
die stillen
die schnee-e
diese letzten leichentücher
die den arbeitern (den angestellten)
aus der /guten alten zeit geblieben sind

 

 

Werner Weimar-Mazur
geb. 1955 in Weimar; aufgewachsen in Karlsruhe; Studium der Geologie; lebt in Waldkirch im Breisgau; schreibt Lyrik und Prosa; Teilnehmer der ersten Lesung des Lyrikpreises München 2013; Haupt-Preisträger des Athmer-Lyrikpreises 2013; Preisträger (Jurypreis) des Hildesheimer Lyrik-Wettbewerbs 2012; Teilnehmer (Endrunde) beim Preis "Irseer Pegasus 2003; Veröffentlichungen (Printmedien): 2012 Lyrikband "hautsterben" in der Reihe Lyrik der Gegenwart, Edition Art Science, Wien und St.Wolfgang / Österreich (ISBN 978-3-902864-11-6); 1995 Lyrikband "Tauch ein - Gedichte 1970-1994" im Waldkircher Verlag, Waldkirch im Breisgau (ISBN 3-87885-301-7); 1995-2013 zahlreiche Gedichte in Zeitschriften und Anthologien, unter anderem in "Ostragehege", Dresden, "Federwelt", München, "Dichtungsring" Bonn, "Krautgarten, St. Vith / Belgien, "500GRAMM", Bonn, "Inskriptionen", Erata / Leipziger Literaturverlag, "Levure littéraire", "Dulzinea", "Wort_Zone", "Erostepost"; derzeit Arbeit an einem Roman; Mitglied im Literaturforum Südwest e.V. (Literaturbüro Freiburg), in der Literarischen Gesellschaft Thüringen e.V., Weimar, und in der Literarischen Gesellschaft Scheffelbund e.V. Karlsruhe

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