gumpy dürckheim geht in die remise

(stummfilmgedicht mit stubenklavier)

frau und sohn beklagten zu recht
zu wenig geld zu wenig zeit
und abends die lieblosigkeit
auf dem sofa

sie beklagten zu recht die mürrischen
falten abwesende blicke den rüden
ton in der stimme seit jahren

sie haben zu unrecht so lange gewartet
und sollen endlich ihr recht bekommen
auf geld urlaub liebe und einen sanfteren ton
in der stimme

so räumt gumpy in demut das feld
er fordert die wirklichkeit auf
das ihre zu tun zur erfüllung
berechtigter ansprüche

(schickt ihnen endlich den zwölfender)

hiermit geben wir allseits bekannt
gumpy dürckheim geht in die remise
blickt nach bäumen und wolken
und schweigt

nur bittet er
ihm täglich etwas
zucker zu geben
auf seine langerhanschen inseln

eisenhans
Martin Jankowski: geb. 1965 in Greifswald, lebt in Berlin. Songs, Gedichte, Essays, Erzählungen, Roman. Zuletzt göttliches vergnügen auf erden und kosmonautenwalzer (Lyrik, beide aphaia Verlag 2014).

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