hormonornamente

(müde im mai)

sieben milliarden potentaten
verkünden rundum ihre rechte

die anzahl der sender
verdoppelt sich pro stunde

anaerobe bakterienkulturen
überschreiten die schwellen

länder und driften gen rom
wo alle brünnlein fließen

muss ich winken

eisenhans
Martin Jankowski: geb. 1965 in Greifswald, lebt in Berlin. Songs, Gedichte, Essays, Erzählungen, Roman. Zuletzt göttliches vergnügen auf erden und kosmonautenwalzer (Lyrik, beide aphaia Verlag 2014).

8 Kommentare

  1. schlaflos in l.e., mairegen auf dem balkon, kräuterkulturen in den töpfen, hormonpräparate im täschchen.ach dürft ich nur endlich trinken.

  2. wertes frau rapunzel, das ist die unpässlichkeit. auch wieder im mai. bei solch immerfort blühenden eizell-kuturen empfehle ich: hirten im täschelchen. und auch gänsefingerkraut. melisse. scharfgabe. und: immer schön nachzüchten. eine wunderbare auslese!

  3. wie tröstlich, es scheint in der luft zu liegen, blumen und blätter, säulen und erker, auch arabesken, helfen da nicht, und wären nicht heute die meisen geflogen, grad noch ein ei, dem kasten entronnen, kühn und torkelnd, und duchaus nicht geradewegs zum kirschbaum, dem nahen, stattdessen auf meine hand, mein gott, wo willst du denn hin, da gehts doch nicht lang, so hätten mich längst die anaerobier, verzehrt zum zweiten frühstück.

  4. na, tante kleist? auch noch wach? was die „anaeroben bakterienkulturen“ angeht, also das kenn ich auch: das ist doch angegammelte wurst im kühlschrank, oder? zum abwinken – alles.

  5. was geht denn hier ab? herr hans schreibt und die damenwelt hüpft im dreieck! ist denn schon wieder paarungszeit? wie aufgeschreckte wildhühner, ich auch, ich auch.

  6. viereck, fünfeck … ein ganzer ornamenten reigen. so finden wir ihn, den arthur schnitzler der inskriptionen, verführerisch, schnittig, traumnovellenhaft, die gedrehte locke auf einer glatze.

  7. urheberschaft, meine liebe! die gedrehte locke auf einer glatze, die ist gut, die kenn ich. mangold heißt die gute. ZEIT wirds.

  8. sorry, aber „die“ mangold ist ein er… (und die von ihm glatzial benölte frau hoppe ist übrigens meine friseuse, eh ‚tschuljung, frisörIN!)

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