Mauser

Zwischen den Zeilen tummeln sich Wesen,

dickhäutig und bedeutungsschwanger,

renitent gegenüber den Konventionen der Stille.

Reinliche Phantasiegebilde, Märtyrer des Lauteren,

Grimassen großer Brüder anerschlichenen Geunzerstelltens:

Scheren brüten die Flucht in Harmlosigkeiten aus,

säugen federleichte, rosa Elefanten.

 

Und dazu, weil mir die Szene gerade in den Sinn kam:

 

(…) Man kann ihm nichts verbergen, sagten die Leute von Selymbria.

„Wie kommt es, daß du so weise bist“, fragte ihn einer.

Und Baudolino: „Weil ich mich verstecke.“

„Wie kannst du dich verstecken [auf deiner Säule]?“

Baudolino steckte ihm eine geöffnete Hand entgegen.

„Was siehst du vor dir?“ fragte er. „Eine Hand“ sagte der andere.

„Siehst du, ich kann mich gut verstecken“ sagte Baudolino.

 

Baudolino, Umberto Eco, 2000

Faron Bebt
schreibt Geschichten mit bunten Botschaften und einem hartem Kern. Immer etwas dogmatisch, aus der Zeit gefallen, verstörend verträumt - wie letzte, angemalte Großstadtbunker --Farbbeton.

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