im sommer

im sommer tun alle das gleiche : ins grüne
fährt selbst der schwarzseher : selbst

technikgläubige werfen ihre kinder
in die luft : lahme mütter toben über wiesen

platziern am strand die sonnenbrille rettend
im gesicht : niemand will erkannt werden

im strom : niemand hört auf zu genießen
niemand will der erste sein : jeder der letzte mensch

Theodor Holz
geb. in Dresden im Herbst 1989, hab die Wendewirren mit der Muttermilch aufgesogen, Pflastersteine wurden aus dem Bahnhofsvorplatz gerissen und flogen knapp an meinem Kinderwagen vorbei, meine Mutter konnte ihren Beruf als Jungpionierleiterin auf dem Albrechtsberg nicht mehr ausüben, sie nahm an einer Umschulung zur Altenpflegerin teil, während ich brav die Kreuzschule besuchte.

Ein Kommentar

  1. herr holz, bei fuß – technikgläubig und lahm, ist’s natur, die da wirkt, eine hummel, die trotz zu kleiner flügel abhebt und auch mit langsamem tempo voran kommt und den rüssel passend in der hibiscusblüte placiert, dann wär doch alles gut – weshalb muss ich mich dann fragen, ob hinter ihren zeilen so eine art menschenfeind lauert – auch wenn sich ringsrum alles sommerlich anfühlt..

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