sekundenschleuder

meine welt ist ohne welt auf der weltachse hockt ein hase der ist bauzeichner von beruf und hat eine sekundenschleuder konstruiert zum nochmalbeginnen des lebens aufgebogen zum wiederschmecken der sossen nochmals ein glückhaftes glänzen schräggebüschelter bäume reihenweise funkelnder geschmeide aus knochen ohne ein blondes hallo oder stumpfe gespräche über rharbarber das abkindische trägt einen gestreiften anzug wir blicken einander durchsichtig an in unsrer gewichenen zeit der zustand des hasens ist höllisch seine gespitzt geschraubte möglichkeit des mundes ist etwas jenseitiges zwischen wunder und wut ganz ohne weltbefund

unica
Petra Schröck: geb. 1965 in Berlin, Studium Modedesign und Kunstgeschichte, als Autorin und Kuratorin tätig. Künstlerische Leiterin der BrotfabrikGalerie. Seit 2005 Rückkehr in und Experimente mit Sprache. 2010 Erika Mitterer Lyrikpreis (10. Platz), 1. Preis Opennet, Solothurner Literaturtage 2010. Veröffentlichungen in artmagazine, Kunstforum International, Belvedere, Parnass, Eikon, Filmdienst, Lyrik der Gegenwart, Edition Art&Science, 2011, Die Rampe. Hefte für Literatur, 4/2011 u.a.

Ein Kommentar

  1. „meine welt ist ohne welt“ – auch sehr schön! so lässt sich das wochenende gleich viel entspannter angehen: durchblick durch durchsicht.
    kopfzerbrechen macht mir allerdings das „blonde hallo“: ich werd‘ drüber nachdenken, wenn ich durchs helle schöpfchen meines kindes streife…vielleicht lässt sich da was nachcolorieren.

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