schuld : irrglaube & wahn

leipziger innenstadt : ein ort
den ich meide : gewöhnlich lebe ich
an den rändern & kreise durch die peripherien
nur heute begleite ich dich ins innere : damit du
erlöst wirst von der frucht & auch ich
erlöst werde von der schuld : irrglaube & wahn
es gibt keine erlösung : prophetinnen eilen
im weißen kittel um dich herum : während ich
auf der straße den arbeitern zuschaue : sie graben
einen tunnel durchs innere der stadt : sie wollen
alle hindurch : sie wollen alle das innere
hinter sich lassen : eine narbe wird bleiben
wir werden sie schön finden : zwischen
den falten : wenn wir altern

3 Kommentare

  1. Der Hund nebenan verstummte. Vier Straßen weiter meldeten sich drei weitere. Offenbar breitete sich der Impuls mit durchschnittlicher Denkgeschwindigkeit aus, während zugleich die vier Strophen zu einem einzigen Absatz kollabierten. Und plötzlich eine Gefahr im Raum: Umwandlung des poetischen Universums in eine ganz gewöhnliche Bedienungsanweisung, schön wie ein Bücherregal im vollgestellten Zustand.

  2. und immer löckt der stachel
    einige bezahlen mit dem leben dafür

    ein bersten
    es kracht nunmal klartext der latex
    ermannte kraft
    ergießt
    weißglühende lava
    in tiefrot pulsierende vulkanlandschaft
    da wars geschehn
    um sie
    um ihn
    um sie
    es war geschehn
    die wunden werden später geleckt
    nicht alles heilt zur narbe
    nach dem die engel ihr werk getrieben
    läßt es sich wieder transzendieren
    und aufbegehren in ton modellieren
    das gabs alles schon
    das stumme stöhnen einer geliebten in ton
    und pläne schmieden im grase liegen
    träumen von einer voyage à trois
    zu kamasutriens liebesspielen
    er kam? ah!
    manches mal sogar s utra

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