Neue Literatur, zu entdecken was sich außerhalb der ausgetretenen Wege tummelt, wo eine innere Bewegung im Text sichtbar wird, der Widerstand gegen äußeren Zwang und die Ökonomisierung des Alltags aufflackert – dies ist das Thema dieses Blogs. Nichts trefferendes als in diesem Zusammenhang den Roman „Rafael“ von Manuel Alegre zu erwähnen, der vor ein paar Tagen in Frankfurt und Leipzig vorgestellt wurde. „Raphael“ ist der unbekannte Matrose, der Thomas Moore von jener sagenumwobenen, gerechten Insel erzählt hat, die später den Namen „Utopia“ erhielt. In gleicher Weise sieht sich Alegre als ein Rafael der Gegenwart: er statt wahlkämpferischer Parolen bestreitet er Politik mit Gedichtrezitationen – es mag unglaublich klingen, aber es hat sich zugetragen in einem europäischen Land, im Jahr 2006, in Portugal. Dieses Buch kann ich nur jedem ans Herz legen, für den Poesie und Politik keinen Gegensatz bilden.
Because I do it with one small ship, I am called a terrorist You do it with a whole fleet and are called an emperor — A pirate, from St Augustine’s City of God