Sergej Jessenin – 1924

Gehen wir unmerklich nun davon nach
Jenem Lande, wo die Ruhe als Erfüllung ist.
Möglich, dass auch ich in Bälde
Meine Siebensachen packen muss.

Meine lieben Birkenstämme! Dickicht –
Du bist Erde! Ihr – der weiten Ebenen Schlaf!
Angesichts des in die Ferne Schreitens dieser
Menge fehlt die Trauer zu verbergen mir die Kraft.

* * *

Zhenja
Künstlername des aus Südrußland stammenden Dichters Jewgeni Sacharow; hob unter nickname Zhenja 2007 gemeinsam mit Gesche Blume und Viktor Kalinke den literarischen Blog www.inskriptionen.de aus der Taufe. Das seit 2009 verwendete Pseudonym stand dabei zunächst Pate für eine Reihe von Versuchen, sich zugleich die Bild- und Klangsprache des 1922 verstorbenen futuristischen Dichters Viktor Vladimirovic Chlebnikov und die Ausdrucksmöglichkeiten des Deutschen als literarischer Nichtmuttersprache zu eigen zu machen. Zunehmende Vermischung eigener Sprachschöpfungsprozesse mit dem Ideenfundus des russischen Avantgardisten bis zur „non-rem-fusion“. Sacharow lebt und arbeitet seit 2008 als Garderobier und freischaffender Autor in Frankfurt am Main. Projekt der beiden in Deutschland ansässigen russischen Dichter Jewgeni Sacharow und Sascha Perow, „Brüder im Namen“. Jewgeni beschäftigt sich seit 1990 mit Drama in - wie er es nennt - Außenprojekten, ich dagegen (Perow) versuche mich gelegentlich an Übersetzungen aus dem Russischen; mein Ziel: Erschaffung eines neuen Dialekts der Weltpoesie, der „Sternensprache“. Wichtig war für unser Inskriptionen-Doppelleben die Begegnung mit der deutschen Dichterin Hanna Fleiss im Winter 2012 in Berlin.

Ein Kommentar

  1. Rückkehr in ein leises Land : der Zug
    schwebt über frischen Schnee
    niemand spricht : nur Tasten
    klappern hier & dort an Tischen
    im Abteil : niemand spricht
    & unterhält sich : hier
    kannst du beerdigt
    werden & keiner
    bekommt davon etwas mit

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