Die Bohrmaschine

Mein Bot ist immer noch nicht da. Statt dessen weht die schwarze Fahne. Vor meinem Fenster. Dass sie nicht mehr rot ist, habe ich den Wechseljahren zu verdanken. Da wechselt eben so manches, auch die Gesinnung. Das steht schon in Brehm’s Thierleben. Manches, wie die political correctness, krümelt und bröselt hinter der Tapete vor sich hin – dank der dubiosen Bohrmaschine, die der Bot beim letzten Mal hier angesetzt hat. Das alles ging nicht tief genug, wie man an den Löchern in der Wand erkennen kann. Wahrscheinlich hat der Stuhl zum Gang gefehlt. Zum Tiefgang: Auch mit einem beschnittenen Schwanz ist gut Wedeln.

3 Kommentare

  1. Mein Rot ist immer noch nicht schwarz. Stattdessen scheint die Sonne. In meinen Sarg. Dass sie nicht mehr golden ist, habe ich der Beleuchtung zu verdanken. Statt von außen ist es nun Be****ung aus sich selbst heraus. Das war schon so am Wannsee. Manches, so die Logik, krümelt und bröselt nun den Gang aller Gerechtigkeit. Und wir würden doch so gern, einfach nur… Höhe gewinnen, diesem ewigen Gravitationszirkus entkommen. Wahrscheinlich ist nun auch das Leiden eines an sich selbst. Zu ebendiesem: Bezirk an sich abgehaltener Verhältnisse.

  2. Zalashik erzählt, dass im Mittelalter die Kirche Juden oft mit Hunden verglich. So habe es im 14. Jahrhundert in Frankreich einen Gerichtsprozess gegeben, bei dem ein Christ angeklagt wurde, weil er Geschlechtsverkehr mit einer Jüdin hatte. Der Richter sagte, eigentlich habe der Angeklagte mit einem Hund geschlafen.

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